Freitag, 11. Januar 2008


Bereits Anfang Dezember beschlossen wir, Silvester in Tokyo zu verbringen. Wir besorgten uns Tickets für den Shinkansen und traten am 30. Dezember unsere Reise an. Der Shinkansen brachte uns dann innerhalb von 2 1/2 Stunden von Kyoto nach Tokyo.

In Tokyo angekommen hieß es dann zu allererst: finde deine Unterkunft! Im Prinzip war das auch gar nicht so schwer, wie wir erwartet hatten. Wir brachten also unser Gepäck unter und entschieden uns, mit der Erkundung Tokyos zu beginnen. Da ich bereits vor einigen Jahren einmal dort gewesen war, konnte ich Luis davon überzeugen, mit mir nach Ikebukuro zu Animate und Sunshine City zu fahren : )

In Ikebukuro war die Hölle los. Ich glaube, an dem Tag befanden sich alle Japaner in Ikebukuro, die Hälfte davon hielt sich in Animate auf. Wir quetschten uns an den Menschenmassen vorbei durch die acht Stockwerke des Gebäudes nach oben - und anschließend wieder nach unten.

Später trafen wir uns mit Tony und Karina, die in der gleichen Herberge übernachteten, wie wir. Kurzerhand entschlossen wir dann, am Abend noch einen Abstecher nach Shibuya zu machen.

Bereits im Bahnhof stellten wir dann fest, dass sich die Menschenmassen, die sich zuvor noch in Ikebukuro befunden hatten, nach Shibuya verlagert hatten. Es war laut, es war voll und es war einfach klasse :D




Shibuya ist berühmt für die Kreuzung, die auf dem Bild unten links zu sehen ist. Natürlich sind wir auch im Mobb darüberspaziert. Echt einmalig! In Shibuya war die wenigen Tage, die wir in Tokyo verbrachten, immer am meisten los. Und wenn man mal nicht japanisch essen will, findet man hier Restaurants, die ausländische Küche anbieten. Besonders überraschten uns die ganzen Sex, bzw. Erotikshops :D und was macht man als Ausländer? Man geht natürlich rein und betrachtet sich alles (und versucht, nicht in Tränen vor Lachen auszubrechen). So lernte ich neben diversen Pornotiteln, Sexspielzeugen und merkwürdigen Ölen auch den French Tickler kennen....

Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Asakusa, zum berühmten Riesenlaternchen! Der Weg zum Tempel und zur Pagode ist gesäumt von vielen Andeckenläden und Essensständen. Und an diesem Tag tümmelten sich viele Ausländer auf dem Gelände des Tempels.




Besonders begeistert waren wir von den Riesensandalen :D

Am Abend wollten wir uns eigentlich mit den anderen Deutschen in Harajuku am Meijijingu treffen, aber da außer uns noch ungefähr 300.000 Japaner Silvester dort feiern wollten, hatten wir keine Chance, die anderen zu finden. Wir standen knapp 3 Stunden in der Kälte und warteten darauf, von der Polizei durchgelassen zu werden. Irgendwann stiegen wir dann über die Absperrung und liefen zur Spitze der Menschentraube. Ich erlebte mein erstes Silvester ohne Feuerwerk und war sehr enttäuscht ,___, nicht mal den Countdown hab ich richtig mitbekommen -____- ...



Naja wir kamen gegen 3 Uhr nachts zu Hause an... zum Glück, denn wir hatten schon befürchtet, dass kein Zug mehr fährt.

Am Neujahrstag machten wir uns auf zum Tokyo Tower : ) Als wir aus der Ubahnstation kamen waren die Straßen leer. Das Szenario erinnerte mich etwas an alte Westernfilme, wo trockene Grasballen vom Wind über die Straße geweht werden. Keine Menschenseele und kein Auto waren zu sehen... das war irgendwie unheimlich. Und als ich schon dachte, dass die japanische Bevölkerung über Nacht ausgerottet worden war, trafen wir mehr und mehr Leute, als wir Richtung Tokyo Tower marschierten.




Da die Schlange vorm Tokyo Tower irgendwie ziemlich lang war, beschlossen wir, mit der Ubahn nach Roppongi zu fahren, um dort nach Roppongi Hills zu suchen. Eigentlich mussten wir nicht großartig suchen, weil Roppongi Hills der einzige Ort in Roppongi mit Wolkenkratzern ist. Zwar mussten wir bezahlen, um in den 53. Stock des Gebäudes zur Aussichtsplattform zu kommen, aber das nahmen wir gern in Kauf. Oben angekommen genossen wir eine wundervolle Aussicht über ganz Tokyo. Wo man auch hinsah - Häuser. Und es war kein Ende in Sicht. Fujisan konnten wir dann aber doch nicht sehen, weil das Wetter zu schlecht war. Im Anschluss daran besuchten wir das Museum im 54. Stock, das mit skurrilen Skulptueren und Bildern überraschte.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich zum Imperial Palace, um den Tenno zu sehen. Aber da noch ungefähr ... alle anderen Menschen in Japan die gleiche Idee gehabt hatten, schlugen wir uns das nach einer Stunde warten wieder aus dem Kopf. Deshalb fuhren wir nach Harajuku, um Harajukugirls zu finden.



Angekommen in Harajuku stellten wir dann fest, dass wohl doch nur die eine Hälfte der japanischen Bevölkerung den Tenno sehen wollte, denn die andere, jüngere Hälfte wollte in Harajuku einkaufen. Am meisten beeindruckte mich die Hose, deren Hintern man mit einem Reisverschluss öffnen konnte, um Leopardenmuster freizulegen. Ich bin mir nicht sicher, welchen Zweck das erfüllen könnte, aber vielleicht finde ich das ja noch heraus...

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Ginza. Zuerst machten wir den Appleshop unsicher, dann suchten wir das Kabukitheater und im Anschluss daran überfielen wir das Sonybuilding. Und ratet, wen wir im Sonybuilding fanden? Natürlich die anderen Deutschen :D Tokyo ist soooo klein!

Am Nachmittag fuhren wir erneut nach Ikebukuro, diesmal mit der Absicht, das Aquarium und das Planetarium zu besuchen. Das Planetarium war richtig beeindruckend! Die Vorführung war zwar komplett in japanischer Sprache, aber zu meiner Überraschung konnte ich doch sehr viel vom Erzählten verstehen.



Eigentlich hatte ich ein kleines, popeliges Aquarium erwartet, aber es war tatsächlich größer als ich dachte. Ich denke, dass ich bald noch das Aquarium in Osaka besuchen werde :D Den restlichen Nachmittag verbrachten wir im Sunshine 60, wo wir eine kleine Shoppingtour starteten.

Am nächsten Tag mussten wir uns dann schon verabschieden. Tokyo verabschiedete uns allerdings mit wunderschönem Wetter und einem einmaligen Blick auf den Fujisan!


Posted by Eingestellt von Akami um 07:38
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