Freitag, 21. September 2007


"Hast du eigentlich Sonnencreme?" "...nein..." "Ach Mist!"

Und ja, nach einem langen, aber wunderschönen Tag in Asuka, habe ich es dieses Jahr zum ersten mal geschafft, mir einen Sonnenbrand zu holen. Das es so heiß und so anstrengend wird, Asuka zu erkunden, hatten Chrissi und ich nicht erwartet.

Mehr oder weniger planlos erkundeten wir uns, in Asuka angekommen, mit Hilfe von diversen japanischen (...) Stadtkarten nach den besten Besichtigungsmöglichkeiten. Wir entschlossen uns, zuerst ein Fahrrad auszuleihen, da die Wege zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten doch sehr weit waren. Die nette Frau an der Fahrradausleihe sagte uns auch gleich noch, wie wir zum ersten Halt unserer Erkundungstour kamen: "Go straight!" Ok, also gingen - ähm - fuhren wir gerade aus. Schon nach wenigen Metern bemerkten wir, dass wir uns einiges vorgenommen hatten für 35°C in brühender Hitze.

Auch, wenn es uns nicht richtig erschien, den schmalen Trampelpfad zu nehemn, machten wir uns auf den Weg zum Takamatsuzuka Kofun (einem Hügelgrab). Eigentlich musste man fast Angst haben, nicht von dem schmalen Weg abzukommen und einen halben Meter tiefer mehr oder weniger unsanft zu landen. Aber die Aussicht entschädigte uns für diese Angst! (nein, mit toller Aussicht meine ich nicht Chrissis hübschen Rücken!)
Die Bäume auf der rechten Seite sind Mikanbäume - sowas ähnliches wie Mandarinen. Allerdings nicht ganz so orange und diese waren grün.

Am Kofun angekommen stellten wir dann fest, dass er wegen Bauarbeiten geschlossen war... logisch! Kurzerhand besichtigten wir das Museum. Wir entschieden uns, weiter in die entgegengesetzte Richtung zum Asukatera zu fahren. Und verdammt - das war ein anstrengender und weiter Weg. Nachdem wir erst dachten, dass Asuka nur aus 2 Häusern besteht, mussten wir feststellen, dass sich Asuka auf einer ziemlich großen Fläche verteilt. Da wo mal keine Häuser standen, waren Berge - und wir natürlich schön bergauf... ja Mama und Papa, wir sind mit den 60kg schweren Fahrrädern (nein, unser Gewicht nicht dazugerechnet) brav die Wege entlang gefahren. Ich weiß bis jetzt nicht, wie Chrissi mich dazu kriegen konnte, diese verfluchten Berge hochzufahren. Zwischendurch gings auch mal bergab - kaum zu glauben!

Jedenfalls fuhren wir erstmal blind am Tempel vorbei und standen auf einmal vor einem Schrein. Naja auch gut - jetzt wo wir schon so weit gefahren waren, war es egal, was wir zu sehen bekamen - Hauptsache was Religiöses!

(man beachte den hübschen Teil unten rechts in der Ecke!)


Man hätte beinahe denken können, dass Asuka eine Geisterstadt ist. Ich glaube ich habe in keiner Stadt bisher so wenige Menschen gesehen. Aber noch bevor wir uns mit dem Gedanken anfreunden konnten, die einzigen Ausländer / Lebewesen in Asuka zu sein, wurden wir von einer Horde japanischer Touristen überrascht, die natürlich das gleiche Ziel hatten wie wir. Auf dem Weg die Treppen hoch wunderten wir uns noch darüber, dass alle lange Sachen anhatten - bei dieser Hitze! Doch als wir dann oben waren wünschte ich mir auch welche...

Im ersten Moment wirkte alles wie ein verwunschener Ort - ganz verträumt und idyllisch. Doch im zweiten wünschten wir uns den schnellsten Weg zurück zu den Rädern! Innerhalb von einer Minute wurden wir geradezu von Mücken attackiert und ausgesaugt. Oh Mann - wir nahmen die Beine in die Hand und flüchteten.

Auf dem Rückweg fanden wir dann auch tatsächlich den Asukatera. Irgendwie hatten die Touristen den Weg zurück schneller gefunden als wir, jedenfalls waren sie schon da und raubten uns die Sitzmöglichkeiten im Schatten.

Der Rückweg vom Bahnhof war dann eine Sache von 10 Minuten - wo wir fast auf dem gleichen Weg hin 30 gebraucht hatten. Es ging so wunderbar bergab ^-^ wir fuhren an Gärten vorbei, vielen vielen Blumen und Mikanbäumen. Asuka ist vielleicht nicht gerade ein Ort, an dem man tolle Tempel oder Kofun sehen kann (weil die ja geschlossen sind...), aber dafür auf jeden Fall ein Schmaus fürs Auge was die Landschaft angeht. Eventuell werden wir im Herbst und im Frühjahr noch einmal hinfahren, um das Spiel der Farben anzuschauen.

Am Abend dieses Tages fühlte ich mich übrigens wie einer dieser hirnlosen Engländer, die sich, hellhäutig wie sie sind, uneingecremt an den Strand in die Sonne brezeln und dahinschmoren - und im Grunde sah ich auch so aus. Naja, wer mich nicht kennt und mich jetzt sieht weiß wenigstens, an welchem Arm ich eine Uhr trage.


und jetzt: DAS SUPERDUPERULTIMATIVE SCHABEN-SPECIAL!!

Auf Wunsch einiger Leser, deren Namen ich nicht nennen möchte, hier also das langersehnte: "Oh nein - ich habe 6-beiner in meiner Wohnung"-Special!

Auch wenn ich dachte, es könnte nicht schlimmer kommen - es kam schlimmer! Nachdem Chrissi schon ein paar Tage zuvor Bekanntschaft mit einer neuen Mitbewohnerin gemacht hatte - die wir erfolgreich auf den Flur vertreiben konnten - erwartete auch mich gestern Abend eine Überraschung. Einige würden von Instinkt oder Gespür sprechen - andere nennen es Zufall, Neugier oder einfach Dummheit. Was genau ich mir dabei dachte, unter den Gummi im Abfluss zu schauen weiß ich leider bis heute nicht. Da ich in den letzten Tagen mehr oder weniger paranoid auf jedes ungewöhnliche Geräusch reagiert hab, was sich dann aber als nichts besonderes herausstellte, dachte ich mir beim Blick in den Abfluss, dass es womöglich doch kein Schabenhintern gewesen ist, den ich da gerade hab aufblitzen sehen. Wie sollte denn auch eine Schabe dahin kommen?

Im Prinzip ist mir das mittlerweile auch völlig egal, denn ich weiß, dass sie da war und es jetzt nicht mehr ist. Was ich aber gerne wüsste ist, wo sie jetzt ist. Denn das kleine Miststück war dermaßen schnell unterwegs, dass ich es aus den Augen verloren hab... Eigentlich wundert es mich, dass Chrissi nicht gleich gekommen ist, als sie eine Sirene aus dem Nebenzimmer hat schreien hören. Die Schabe jedenfalls war schneller weg, als da. Und was macht man in so einem Fall? Außer schreien... richtig!

Man kaufe der Schabe neue Fressmöglichkeiten in Form von bunten Leckerlis, Deodorant und natürlich eine neue Unterkunft - das Hoi hoi Haus!

In meinen Abfluss hab ich auch ein neues Sieb reingebaut, da kann wirklich nichts mehr durch. Dennoch ist es beunruhigend, dass ich die verfluchte Schabe nicht mehr finden konnte... Ich hoffe, dass ich sie in den nächsten Tagen in ihrem neuen Partyhome finden werde... und wer glaubt, er habe keine Schabe in seinem Zimmer, sollte sich da lieber nicht so sicher sein! Die passen weiß Gott überall durch...

Posted by Eingestellt von Akami um 23:53
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Montag, 17. September 2007


Endlich! Ich kanns immernoch nicht glauben, aber nach dem 4. Versuch, endlich mal Nara zu besichtigen, haben wirs dann auch endlich geschafft! Am Samstag morgen fuhren wir voller Vorfreude auf die kleinen Shikas also nach Nara - es war tierisch schwül und tierisch heiß...

Erstmals seit unserer Ankunft in Japan haben wir mal mehrere Ausländer auf einem Haufen gesehn - ich dachte schon, die hätten Einreiseverbot bekommen... Nach kurzen Orientierungsschwierigkeiten machten wir uns in Nara angekommen dann auf dem Weg Richtung Todaiji.

Erste Station war der Kofukuji. Es waren zwar noch keine Rehe in Sicht, aber dafür viele Menschen und die ersten bunten Gebäude ; ) Natürlich hatten wir mal wieder das Pech für uns gepachtet und es fing gleich mal an zu regnen...

Ein Stück unter dem Kofukuji steht auch eine kleine Pagode, die wir kurzerhand mit der To-kondo Pagode verwechselt haben. Hätten wir genau hingesehen, hätten wir wohl bemerkt, dass diese Pagode aber nur 3 Stockwerke anstatt 5 hat. Es handelte sich um die kleinere Nan-endo Pagode.
Dann, auf unserem Weg Richtung Park sahen wir sie endlich - lange hatten wir auf diese Begegnung gewartet - SHIKAS! Ich muss zugeben, ich war überrascht, wie zahm die Rehe sind. Sie laufen überall rum - wir haben bestimmt 100 Stück gesehn. Dennoch traue ich den Shikas nicht für 5 Pfennig. Das das gut war, bemerkten wir dann, als verschiedene Leute versuchten, die Rehe zu füttern, und dabei fast selbst zum Futter wurden. Chrissi ließ sich dann allerdings doch irgendwie breitschlagen und versuchte ebenfalls, den Rehen Fett anzufüttern. Ihre spektakuläre Flucht, die fast in einem Abgrund endete und ihre gnadenlose Niederlage könnt ihr in Astrids Blog anschauen!

Und hier Astrid bei den ersten Annäherungsversuchen an die fremde Art. Irgendwie wurde ich die Vorstellung nicht los, wie der große Bruder des Shikas links von ihr, sie anfällt, weil ihm die Annäherung nicht gefällt x___x. Aber es ist nichts passiert - die mutige Astrid hat die Begegnung ohne größere Verletzungen überstanden...

Das eine Begegnung wirklich schmerzhaft ausgehen kann, erfuhren wir nur eine Stunde später von Dips, einem der Mexikaner, die ebenfalls in Tenri studieren. Zufällig trafen wir nämlich einige der Austaschstudenten vorm Todaiji. Er erzählte uns, er sei angegriffen worden (wohl aber nur, weil die Rehe dachten, er hätte was zu essen) und zeigte uns (eigentlich eher stolz...) die "schwere" Verletzung - ja ok, es hatte sogar geblutet... aber war nicht weiter tragisch.

Mal abgesehen davon, dass ich diese Tiere als sehr hinterhältig einstufe, glaube ich, dass sie auch sonst nich ganz sauber sind - bei Hunden würde man von Flohteppich sprechen. Je weiter wir Richtung Todaiji gingen, desto mehr Rehe begegneten uns. Ich hoffe, dass in naher Zukunft eine Erfindung den Weltmarkt erobert, die sich Duftfoto/Duftkamera nennt. Auch, wenn die Rehkeksverkäufer die Köttelchen immer schön wegfegen: Rehe entleeren sich auch einer Flüssigkeit, die nicht gerade gut riecht - schon gar nicht bei einer Temperatur von 30°C : )

Jaja, richtig erkannt - am Ende des Wegs gibt es 100 Euro für jeden Besucher, warum sonst würden alle Leute dahingehen wollen? (mittig ist das Eingangstor zum Todaiji zu sehen)

Am Todaiji angekommen stellten wir fest, dass es Eintritt kostet und da wir schon ziemlich fix und alle war und uns das Wetter schwer zu schaffen machte, beschlossen wir, umzukehren ohne den Buddha zu sehen... aber wir haben fest ausgemacht, dass wir bald wieder hinfahren und dann auch reingehen!


Die Parkanlage um die Tempel herum ist sehr sehr schön. Neben den Shikas haben wir auch noch diese Tierchen gesehen: (einer davon hatte aber irgendwie nur eine Vorderflosse :<)
Hier noch ein paar letzte Eindrücke von Nara.


Anschließend gingen wir mit unseren Kommilitonen Essen und dann nochmal die Einkaufsstraße entlang, wo wir in einem Geschäft auf eine junge Frau stießen, die uns auf deutsch ansprach. Es stellte sich heraus, dass sie 2 Jahre lang in Deutschland studiert hatte. Kurzentschlossen tauschten wir Telefonnummern aus und durften noch während eines starken Wolkenbruchs im Geschäft bleiben :) letztendlich haben wir dann doch einen Schirm von ihrer Schwiegermutter geschenkt bekommen. Wir werden uns wahrscheinlich bald mit ihr treffen und nochmal Nara erkunden gehen.

Gestern war Tag der offenen Tür an der Tenri Universität. Wir waren von früh morgens bis nachmittags dort und mussten Oberstufenschülern unsere Sprache näherbringen. Jedes Land hatte seinen eigenen "Informationsstand". Uns blieb allerdings eine Vorstellung vor allen Leuten nicht erspart. Zweimal für jeweils eine Stunde lang durften wir so das gleiche machen, bis wir dann endlich "erlöst" wurden. Immerhin hat es auch etwas Gutes, dass wir so lange tapfer durchgehalten haben: wir bekommen 3000 Yen für unsere Teilnahme ^-^ Naja und im Endeffekt war es ja doch ganz lustig. Vor allem der Englisch- und Französischkurs hatten sich richtig ins Zeug gelegt - sogar mit Hip Hop und Broadwayshoweinlage!

Kurz und knapp noch etwas zum heutigen Tag: nicht viel los - eine Hälfte von uns war den ganzen Tag am schlafen oder so und Chrissi und ich haben uns im 100 Yen Shop mit Origamipapier eingedeckt und den Nachmittag mit Shrimps falten verbracht. Ich hab mir dann aus 6 Shrimps ein Mobile gemacht, das hängt jetzt fröhlich überm Fernseher :P Außerdem haben wir eine Pseudo Franzosenbäckerei gefunden, die richtig leckere Sachen macht! Morgen früh gehen wir dort einkaufen und schlemmen dann etwas :P

Mit dem Yamanobeweg heute wars dann doch nix geworden, weil wir es vorzogen, bei 37°C Außentemperatur lieber keinen außerhäuslichen Aktivitäten nachzugehen. Morgen Mittag jedenfalls werden wir zur Fitnesshallenbesichtigung entführt. Angeblich ist sie erst ganz neu gebaut worden - da bin ich ja mal gespannt! Natürlich werden wir dann auch die Geräte ausprobieren ; )

Posted by Eingestellt von Akami um 23:45
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Freitag, 14. September 2007


Erst nochmal ein paar Eindrücke aus dem Park, von dem ich zuvor berichtet hab. Wenn man genau hinguckt, kann man sogar Chrissi entdecken, die sich in den Blumen versteckt!! : D


und hier noch ein Bild, über das sich meine Mama freuen wird : )


So und jetzt zu unserem netten Abend mit den Mädels. Wir wussten nur, dass sie mit uns Essen gehen wollten, aber was genau auf uns zukam, sahen wir erst, als wir das Restaurant betreten hatten. Es dämmerte uns... was meint ihr? D:

Erstmal gings natürlich wie in jedem Restaurant ans Bestellen und nach mehrmaligem, ungläubigem Nachfragen hatten wir dann auch endlich verstanden, dass wir jetzt selbst kochen mussten - und zwar Okonomiyaki!
Ich glaube, am Ende hatten wir 8 oder 9 Schüsseln bestellt - und nichts war übrig geblieben. Leider muss ich zugeben, dass ich diesem Essen nichts abgewinnen kann, es schmeckt mir einfach nicht -__- das nächste Mal würde ich deshalb gerne in ein Restaurant gehen, wo es auch noch etwas anderes gibt. Dafür durften wir so viel trinken, wie wir wollten und haben auch neue Geschmackserlebnisse gehabt - wie z.B. Tee mit Milch, aber kalt - derzeitiger Renner in unseren Reihen glaub ich.

Wenn man viel trinkt, muss man auch mal aufs Klo. Tatsächlich gab es Kloschuhe und in dem kleinen Kämmerchen war es ziemlich kalt. Dafür hab ich mich ordentlich erschreckt, als ich mich hingesetzt hab, weil die Brille ziemlich heiß war. Ab sofort prüf ich das vorher immer nach - Western Style Toiletten sind was Tolles!

Trotz meiner Abneigung gegen Okonomiyaki (ja ok, was war ja gar nicht alles Oko, aber ... egal), war das ein sehr sehr schöner, sehr sehr lustiger Abend! Ich hoffe, dass wir noch öfter mit den Mädels rumziehen werden, zumindest, bis 3 von ihnen nächstes Jahr nach Deutschland gehen.

Hier nochmal alle Beteiligten - und ja, Nicolo ist und bleibt der Hahn im Korb. Elender Pascha! (der hat uns doch tatsächlich über 1:30 Stunden warten lassen - Keiko war extra losgefahren, ihn zu holen <__< erlaub dir das bloß nicht nochmal, Keiko kann Judo!)

Heute haben wir zwei von vielen vielen Clubs besucht, die an unserer Uni angeboten werden. Ich denke, ich werde den Mal/Zeichen/Kunstclub, den Badmintonclub und den Kyudoclub besuchen ^-^ Hoffentlich komm ich da auch überall rein, nachdem ich beim Eignungstest schlecht abgeschnitten hab. Zusätzlich zu meinen Pflichtveranstaltungen werd ich noch eine Grammatik-, eine Konversations - und eine Geschichtsvorlesung bezgl. Japan besuchen, einen Fortgeschrittenen Kurs für englische Sprache (da bin ich mal gespannt) und einen Anfängerkurs für Portugiesisch - hoffentlich wird der besonders toll!

Ein elektronisches Wörterbuch haben wir immernoch nicht, und ich hab auch langsam keine Lust mehr, überhaupt eins zu kaufen... Morgen fahren wir hoffentlich endlich nach Nara zu den fetten Rehen, die Klopapier fressen. Am Sonntag ist dann Open Campus, das wird sicher auch sehr lustig!

Posted by Eingestellt von Akami um 07:41
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Mittwoch, 12. September 2007


Nachdem Astrid und Nicolo sich gestern entschieden hatten, nach Nara zu fahren, um einen Laptop, bzw. ein denshijisho zu kaufen (elektronisches Wörterbuch), machten Chrissi und ich uns einen schönen Tag in Tenri. Naja eigentlich nicht direkt in Tenri. Gegen Mittag packten wir unsere sieben Sachen, gingen erst nochmal richtig gut essen und scheuchten anschließend unsere Fahrräder Richtung Westen, vorbei an den bereits bekannten Supermärkten.

Wir hatten uns vorgenommen, den Park mit "Family Pool" zu besuchen. Und so radelten wir entlang der Straße - bergauf - bergab - immer weiter, sahen neue Geschäfte, Japaner, die vorher wohl noch nie einen Ausländer gesehen hatten und viele Felder, auf denen Korn oder Gemüse angebaut wurde. Irgendwie bekam man bei den kleinen Bruchbuden und den heruntergekommenen Gewächshäusern schon ein komisches Gefühl im Magen - waren wir überhaupt noch richtig?

Ja waren wir, denn knapp eine halbe Stunde später erreichten wir den Park. Ich persönlich hatte die Vorstellung mit einem Park voller Menschen - vor allem Kindern, vielen Bänken, Bäumen, Grasflächen usw. Komischerweise war kaum was los. Wenn man mal Japaner sucht, sind keine zu finden! Wir schauten uns daraufhin kurzentschlossen den Flower Garden an, wo die meisten Blumen gerade in voller Blüte standen.

Wirklich enttäuscht waren wir erst, als wir zum Family Pool kamen - der war nämlich geschlossen. Laut den Tafeln am Eingang wird der nur 2 Monate im Sommer - nämlich Juli und August - geöffnet... ich frag mich bloß, warum? Immerhin ist es jetzt immernoch heiß - ich steh rum und mir läuft der Schweiß an den Beinen runter. Japaner haben komische Gewohnheiten...

Heute Morgen jedenfalls stand dann unser "Eignungstest" auf dem Programm. Wir waren eigentlich nicht nur auf den Test, sondern auch auf die anderen neuen Studenten gespannt. Kaum waren wir da, trafen wir auch schon auf die verschiedenen Nationalitäten: Russen, Koreaner, Franzosen, Brazilianer - alle möglichen eben! Unser Test bestand dann aus einem Text, den wir lesen mussten und anschließenden Fragen ("warum"-Fragen, falsch / richtig Fragen usw.). Naja, im Prinzip wurde ich nur bei einer Aufgabe richtig in die Pfanne gehauen, deshalb hoffe ich, dass ich mich nicht allzu dumm angestellt hab.

Anschließend mussten wir uns alle noch einem persönlichen Gespräch stellen. Davor hatte ich persönlich am meisten Angst, da ich ja weiß, was für komische Fragen Japaner stellen können (zumindest an meiner Uni in Marburg...). Naja, Augen zu und durch. Zugegeben, ich hatte wesentlich Schlimmeres erwartet und war dann doch sehr erleichtert, dass ich alles (ALLES - ich kanns selbst nicht glauben) verstanden habe. Eine Frage, auf die ich hätte verzichten können, war die nach meinem JLPT Test... da musste ich nämlich zugeben, nicht bestanden zu haben. Ich ärgere mich immernoch, dass ich wegen einem Punkt zu wenig nicht bestanden hab <___<

In den Wartezeiten und nach den Tests haben wir uns noch ein bisschen mit den anderen "Ausländern" unterhalten - mal auf englisch - mal auf japanisch. Die Leute sind alle sehr nett und sehr offen. Ich glaube, dass sich auch auf dieser Seite Freundschaften entwickeln werden, was natürlich ganz toll wäre ^-^

Ich werde jetzt noch ein wenig Essen verdauen und in knapp 2 Stunden gehts dann schon wieder zum Abendessen mit unseren japanischen Freunden. Am Sonntag findet ein Event statt, das sogenannte "Open Campus". Wahrscheinlich müssen wir Ausländer dann viele Fragen von Japanern beantworten. Das kann noch heiter werden...

Posted by Eingestellt von Akami um 23:39
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Samstag, 8. September 2007


Untertitel: Lost in Translation Trainstation Teil 1 (08.09.)


Mittlerweile haben wir uns schon einigermaßen angepasst - zumindest was diverse Geräte hier in Japan angeht. Nach dem Kauf unserer Fahrräder haben wir auch gleich ein Handy besorgt - ich hab ein rosafarbenes - weiß der Geier, was ich mir dabei gedacht hab. Leider war die farbliche Auswahl dieses Typs auf diese Farbe beschränkt... Nunja, nach 4 Stunden im Laden bin ich auch über ein rosa Handy froh.

Hier noch ein paar Eindrücke von Tenri. Wir haben gestern unsere Uni das erste Mal besucht und die Leute dort waren überaus freundlich. Ich hab sogar 80.000 Yen in bar auf die Hand ausgezahlt bekommen ;)
So sehen im Prinzip alle Schulen aus. Dies ist eine Grundschule (direkt gegenüber ist unsere Uni)
Auf dem Weg zur Uni liegt sogar der Haupttempel der Tenrikyo - apropos: täglich gegen 6 Uhr abends starten die Tenrikyoanhänger einen Marsch durch die ganze Stadt, ausgehend von diesem Tempel. Als wir am heutigen Abend aus dem Bahnhof kamen, haben wir sie wiedermal getroffen.

Heute wollten wir eigentlich Osaka erkunden, aber irgendwie beschränkte sich das dann auf 5 Stunden Kaufhaus (und zwar ein und dasselbe...). Ich will nicht sagen, dass ich einen Kulturschock erlebt habe, aber das, was wir dort erlebt haben, war pure Reizüberflutung. Tausend Stimmen aus Lautsprechern, Musik aus allen Richtungen, Krach von Geräten und von den Besuchern. Einfach unglaublich... Wir quetschten uns nur orientierungslos durch die Menschenmassen an hunderten von bunten Schildern vorbei und auch an einigen Kuriositäten, wie zum Beispiel dem Reitsattel, den Nicolo auch gleich mal ausprobieren musste. (bevor ihr fragt: ja, es sieht genauso blöd aus, wie es ist!)

Hier noch Bildchen vom Kaufhaus aus (8. Stock)

ich geh erstmal zu Chrissi rüber, die braucht Hilfe beim Biertrinken!

Teil 2 (09.09.):

Zugegeben, ich schummle jetzt ein wenig, denn das Biertrinken hat sich doch als sehr zeitaufwendig gezeigt. Aus einem Stündchen wurden zwei und irgendwie lag ich erst um 3 Uhr im Bett. Heute jedenfalls siehts gar nicht gut aus mit Aktivitäten, dazu aber später mehr.

Weiter gehts also. Natürlich mussten wir uns auch stärken und das taten wir mittags in einem Japanischen Restaurant - ja, so richtig mit Aufdembodensitzen und Schuheausziehen ;) Ich hab schon ein paar Gerichte probiert und bestellt, wo ich vorher gar nicht wusste, was mir gebracht wird - ich glaube, manchmal ist auch besser, wenn man nicht weiß, was kommt.

Aber ich muss zugeben, es hat lecker geschmeckt : ) Man muss sich nur trauen... es sei denn, es winken lilafarbene Tentakeln aus dem Essen - dann darf man sich das gerne auch nochmal überlegen.

Ich war gestern etwas enttäsucht, da ich so gerne Bilder im Kaufhaus gemacht hätte, aber an den meisten Orten durfte ich das nicht. Ein besonders schöner Laden war der Perlen und Schmuckladen. Riesengroß und ziemlich gut sortiert! Dort gab es alles, was man fürs Selberbasteln z.B. für eine Kette braucht. Viele von euch kennen doch sicher die Perlentiere und Freundschaftsbänder - der Laden dort hat das aber auf jegliche Art von Schmuck ausgeweitet: Ketten, Hundehalsbänder, Schmuck in allen Formen und Größen, Handyanhänger - eben alles, was man aus Perlen machen kann (und glaubt mir, das ist so einiges - vieles war sogar mir unbekannt :D). Außerdem gab es ein tolles Hutgeschäft^^ Da haben Chrissi und ich uns so richtig ausgetobt... fotografieren durften wir dann doch nicht. Danach war ich etwas vorsichtiger, wenn ich meinen Foto auspackte. Jedenfalls haben wir "groß" eingekauft, auch wenn wir das, weswegen wir eigentlich nach Osaka gefahren waren, nicht gekauft haben, nämlich ein elektronisches (Kanji-)Wörterbuch - wir müssen uns nochmal mit den Japanern beraten, ob das, was wir uns kaufen wollen, so gut ist. Wie Frauen halt so sind, konnten auch Astrid, Chrissi und ich nicht einfach so an den Klamottengeschäften vorbeigehen - wobei doch jede von uns einen anderen "Tick" hat: Chrissi steht auf Schals und Socken, Astrid auf Strümpfe - LANGE Strümpfe (also die gestern waren 90 cm lang! :D) und ich... naja, ich hab alles in die Hand genommen, was auch nur annähernd wie eine Kirsche ausgesehen hat.

Und wieder zeigte sich gestern, dass die Japaner sehr geduldig und freundlich sind. Man wird von jedem begrüßt, auch, wenn man dann nicht in den Laden kommt, und was mir gestern sehr zugute kam: man bekommt alles hinterhergetragen. 2x hab ich meine Sonnenbrille liegen lassen und 2x hat es ungefähr... 1-2min gedauert, bis ein Japaner hinter mir stand - mit der Brille in der Hand.

Nunja, gegen 6 wollten wir dann wieder zurück - im größten Feierabendverkehr... Irgendwie war der Zug, mit dem wir fahren wollten, schon 20min früher da, was zumindest mir und Chrissi etwas komisch vorkam. Wir quetschten uns einfach zu den Japanern und fuhren los. Wie nicht anders zu erwarten war, fuhren wir falsch - das merkten wir aber erst nach einer Stunde... Das alles wär ja nicht so schlimm gewesen, wenn mich nicht die ganze Zeit der bescheuerte Ventilator von der Decke angeblasen hätte... Ich hasse japanische Züge <_<>
Besonders dieses Muster auf den Sitzbänken war uns gleich am Anfang aufgefallen. Was glaubt ihr wohl, was es zu bedeuten hat :D? ............................ ja, genau das, und nichts anderes!

Nachdem ich mich heute Morgen aus dem Bett GEQUÄLT habe, mussten wir Mädels bald erfahren, dass heute wohl kein Ausflug auf dem Programm steht. Nicolo war zum Arzt gegangen, in Begleitung einer Japanerin, und rief uns an, er habe einen leichten Hitzeschlag und würde am Tropf hängen... jedenfalls bräuchte er "Bettruhe". Dabei hatte ich mich so auf den Ausflug nach Nara, zu den fetten Rehen, die Klopapier aus der Touristentoilette fressen, gefreut -___-.

Chrissi und ich sind dann mal wieder in unseren Lieblingsladen gefahren und ich hab mir auch mal eine Kappe gekauft, bevor ich auch an den Tropf muss... Außerdem haben wir jetzt das erste mal richtig Eis mit roten Bohnen gegessen ^-^ bei der Gelegenheit haben wir 3 Franzosen getroffen, und kurz mit ihnen geredet. Sie werden am Mittwoch mit uns anfangen - total lustig! :D

Draußen zieht sich der Himmel zu und es sieht nach Regen aus. Astrid schläft, Nicolo ist krank und so müssen Chrissi und ich uns gemeinsam die Zeit vertreiben. Ich denk mal, dass wir da schon was Nettes finden werden, da wir uns heute ein paar Stadtkarten gekauft haben. Mal planen, wo die Reise hingeht, wenn alle wieder beieinander und auf den Beinen sind.


Posted by Eingestellt von Akami um 05:31
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Mittwoch, 5. September 2007


Kurz ein paar Eindrücke von Tenri bei Tag : ) wir haben uns heute schon die Füße wundgelaufen - aber zur Erleichterung ein Fahrrad gekauft :D das ist ziemlich handy! - leider hab ich noch kein Bild von meinem schicken neuen Drahtesel gemacht, aber das kommt noch.


Außerdem waren wir zum ersten mal richtig japanisch essen - seeeeeehr lecker und gar nicht mal teuer. Und zu allem Überfluss haben wir den 100 Yen Laden (vergleichbar mit unseren 99 Cent/1 Euro Shops) aufgekauft^^

Wohnheim; das rechte Zimmer auf Höhe des 40 kmh Schilds ist meins, links daneben Chrissis und dann Astrids. Nicolos Zimmer befindet sich unter meinem

die Stadthalle mit "Glockenturm" von meinem Zimmer aus - direkt gegenüber
die "Ginza"Tenris - so hab ichs zu einer meinen neuen japanischen Freunde gesagt :D geht ewig weit in 2 Richtungen und man kann dort im Prinzip alles kaufen und machen


sooo, jetzt werd ich mal rüberhuschen und gucken, was wir heut Abend noch so machen^^ Hier ists nämlich schon stockfinster - um viertel vor 8!

Posted by Eingestellt von Akami um 23:20
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Dienstag, 4. September 2007


Da bin ich nun, in Japan. Hier ist es mitten in der Nacht, ich kann nicht schlafen. Unser Wohnheim liegt direkt an einer Straße und es ist dermaßen laut, dass ich am liebsten schreien würde.

Unser Flugzeug hatte Verspätung, wir kamen erst gegen 6 Uhr nachmittags an, dann war auch noch ein Koffer weg, der wurde nämlich nicht wieder in Dubai eingeladen und erst um 8 haben wir dann unsere Zimmer in Augenschein nehmen können.

Eigentlich ist mein Zimmer ja sehr schön, aber ich bin mir nicht sicher, ob die Japaner glauben, dass wenn man keine Schuhe in der Wohnung anzieht, diese auch nicht schmutzig wird. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, sauberzumachen, denn so wie es jetzt aussieht, werd ich meinen Koffer erstmal nicht ausräumen. Ich mach später Bilder, wenns wieder hell ist, im Moment ist es fast 5 Uhr morgens...

Ein paar sehr nette Japaner haben wir auch schon kennengelernt, sie halfen uns sogar beim Einkaufen (was ich mir ein wenig leichter vorgestellt hab, als es eigentlich ist :/) und wir waren essen (und sind eingeladen worden). In ein paar Tagen werden wir wohl auch zusammen Tandem machen - es scheint jeder einen Partner "zugewiesen" zu kriegen.

Später müssen wir ein bisschen Verwaltungskram erledigen und wir haben ausgemacht, uns im 100 Yen Shop richtig einzudecken - wahrscheinlich beschränke ich mich zunächst mal auf Putzmittel...

Ehrlichgesagt fühl ich mich unwohl und hab Heimweh. Ich hoffe sehr, dass sich das legen wird - und zwar so schnell wie möglich

Posted by Eingestellt von Akami um 09:17
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