Freitag, 21. September 2007


"Hast du eigentlich Sonnencreme?" "...nein..." "Ach Mist!"

Und ja, nach einem langen, aber wunderschönen Tag in Asuka, habe ich es dieses Jahr zum ersten mal geschafft, mir einen Sonnenbrand zu holen. Das es so heiß und so anstrengend wird, Asuka zu erkunden, hatten Chrissi und ich nicht erwartet.

Mehr oder weniger planlos erkundeten wir uns, in Asuka angekommen, mit Hilfe von diversen japanischen (...) Stadtkarten nach den besten Besichtigungsmöglichkeiten. Wir entschlossen uns, zuerst ein Fahrrad auszuleihen, da die Wege zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten doch sehr weit waren. Die nette Frau an der Fahrradausleihe sagte uns auch gleich noch, wie wir zum ersten Halt unserer Erkundungstour kamen: "Go straight!" Ok, also gingen - ähm - fuhren wir gerade aus. Schon nach wenigen Metern bemerkten wir, dass wir uns einiges vorgenommen hatten für 35°C in brühender Hitze.

Auch, wenn es uns nicht richtig erschien, den schmalen Trampelpfad zu nehemn, machten wir uns auf den Weg zum Takamatsuzuka Kofun (einem Hügelgrab). Eigentlich musste man fast Angst haben, nicht von dem schmalen Weg abzukommen und einen halben Meter tiefer mehr oder weniger unsanft zu landen. Aber die Aussicht entschädigte uns für diese Angst! (nein, mit toller Aussicht meine ich nicht Chrissis hübschen Rücken!)
Die Bäume auf der rechten Seite sind Mikanbäume - sowas ähnliches wie Mandarinen. Allerdings nicht ganz so orange und diese waren grün.

Am Kofun angekommen stellten wir dann fest, dass er wegen Bauarbeiten geschlossen war... logisch! Kurzerhand besichtigten wir das Museum. Wir entschieden uns, weiter in die entgegengesetzte Richtung zum Asukatera zu fahren. Und verdammt - das war ein anstrengender und weiter Weg. Nachdem wir erst dachten, dass Asuka nur aus 2 Häusern besteht, mussten wir feststellen, dass sich Asuka auf einer ziemlich großen Fläche verteilt. Da wo mal keine Häuser standen, waren Berge - und wir natürlich schön bergauf... ja Mama und Papa, wir sind mit den 60kg schweren Fahrrädern (nein, unser Gewicht nicht dazugerechnet) brav die Wege entlang gefahren. Ich weiß bis jetzt nicht, wie Chrissi mich dazu kriegen konnte, diese verfluchten Berge hochzufahren. Zwischendurch gings auch mal bergab - kaum zu glauben!

Jedenfalls fuhren wir erstmal blind am Tempel vorbei und standen auf einmal vor einem Schrein. Naja auch gut - jetzt wo wir schon so weit gefahren waren, war es egal, was wir zu sehen bekamen - Hauptsache was Religiöses!

(man beachte den hübschen Teil unten rechts in der Ecke!)


Man hätte beinahe denken können, dass Asuka eine Geisterstadt ist. Ich glaube ich habe in keiner Stadt bisher so wenige Menschen gesehen. Aber noch bevor wir uns mit dem Gedanken anfreunden konnten, die einzigen Ausländer / Lebewesen in Asuka zu sein, wurden wir von einer Horde japanischer Touristen überrascht, die natürlich das gleiche Ziel hatten wie wir. Auf dem Weg die Treppen hoch wunderten wir uns noch darüber, dass alle lange Sachen anhatten - bei dieser Hitze! Doch als wir dann oben waren wünschte ich mir auch welche...

Im ersten Moment wirkte alles wie ein verwunschener Ort - ganz verträumt und idyllisch. Doch im zweiten wünschten wir uns den schnellsten Weg zurück zu den Rädern! Innerhalb von einer Minute wurden wir geradezu von Mücken attackiert und ausgesaugt. Oh Mann - wir nahmen die Beine in die Hand und flüchteten.

Auf dem Rückweg fanden wir dann auch tatsächlich den Asukatera. Irgendwie hatten die Touristen den Weg zurück schneller gefunden als wir, jedenfalls waren sie schon da und raubten uns die Sitzmöglichkeiten im Schatten.

Der Rückweg vom Bahnhof war dann eine Sache von 10 Minuten - wo wir fast auf dem gleichen Weg hin 30 gebraucht hatten. Es ging so wunderbar bergab ^-^ wir fuhren an Gärten vorbei, vielen vielen Blumen und Mikanbäumen. Asuka ist vielleicht nicht gerade ein Ort, an dem man tolle Tempel oder Kofun sehen kann (weil die ja geschlossen sind...), aber dafür auf jeden Fall ein Schmaus fürs Auge was die Landschaft angeht. Eventuell werden wir im Herbst und im Frühjahr noch einmal hinfahren, um das Spiel der Farben anzuschauen.

Am Abend dieses Tages fühlte ich mich übrigens wie einer dieser hirnlosen Engländer, die sich, hellhäutig wie sie sind, uneingecremt an den Strand in die Sonne brezeln und dahinschmoren - und im Grunde sah ich auch so aus. Naja, wer mich nicht kennt und mich jetzt sieht weiß wenigstens, an welchem Arm ich eine Uhr trage.


und jetzt: DAS SUPERDUPERULTIMATIVE SCHABEN-SPECIAL!!

Auf Wunsch einiger Leser, deren Namen ich nicht nennen möchte, hier also das langersehnte: "Oh nein - ich habe 6-beiner in meiner Wohnung"-Special!

Auch wenn ich dachte, es könnte nicht schlimmer kommen - es kam schlimmer! Nachdem Chrissi schon ein paar Tage zuvor Bekanntschaft mit einer neuen Mitbewohnerin gemacht hatte - die wir erfolgreich auf den Flur vertreiben konnten - erwartete auch mich gestern Abend eine Überraschung. Einige würden von Instinkt oder Gespür sprechen - andere nennen es Zufall, Neugier oder einfach Dummheit. Was genau ich mir dabei dachte, unter den Gummi im Abfluss zu schauen weiß ich leider bis heute nicht. Da ich in den letzten Tagen mehr oder weniger paranoid auf jedes ungewöhnliche Geräusch reagiert hab, was sich dann aber als nichts besonderes herausstellte, dachte ich mir beim Blick in den Abfluss, dass es womöglich doch kein Schabenhintern gewesen ist, den ich da gerade hab aufblitzen sehen. Wie sollte denn auch eine Schabe dahin kommen?

Im Prinzip ist mir das mittlerweile auch völlig egal, denn ich weiß, dass sie da war und es jetzt nicht mehr ist. Was ich aber gerne wüsste ist, wo sie jetzt ist. Denn das kleine Miststück war dermaßen schnell unterwegs, dass ich es aus den Augen verloren hab... Eigentlich wundert es mich, dass Chrissi nicht gleich gekommen ist, als sie eine Sirene aus dem Nebenzimmer hat schreien hören. Die Schabe jedenfalls war schneller weg, als da. Und was macht man in so einem Fall? Außer schreien... richtig!

Man kaufe der Schabe neue Fressmöglichkeiten in Form von bunten Leckerlis, Deodorant und natürlich eine neue Unterkunft - das Hoi hoi Haus!

In meinen Abfluss hab ich auch ein neues Sieb reingebaut, da kann wirklich nichts mehr durch. Dennoch ist es beunruhigend, dass ich die verfluchte Schabe nicht mehr finden konnte... Ich hoffe, dass ich sie in den nächsten Tagen in ihrem neuen Partyhome finden werde... und wer glaubt, er habe keine Schabe in seinem Zimmer, sollte sich da lieber nicht so sicher sein! Die passen weiß Gott überall durch...

Posted by Eingestellt von Akami um 23:53
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