Sonntag, 24. August 2008


Well yes, the headline already tells it.

Because we're far away from each other now I decided to make a new blog especially for the people I met in Japan. You can find it here: Raining Sunshine

I will update it regularly of course and I'm going to put pictures, too ^-^. Please feel free to leave me messages there :) it will be in english so you can understand.

Posted by Eingestellt von Akami um 19:17
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Donnerstag, 21. August 2008


Bereits im Juni hatten Luis und ich uns überlegt, im August eine längere, große Reise durch Kyushu zu starten. Wir beide waren nie da gewesen und wollten unbedingt ein paar Dinge dort sehen. Nach langem Hin und Her konnten wir dann endlich eine Route festlegen, die Tickets besorgen und so ziemlich auf dem preisgünstigsten Weg reisen. Und so startete unsere 10-tägige Reise am Abend des 10. August vom Osakahafen aus nach Miyazaki - mit der Fähre!



Unser Schiffchen - eigentlich eine Fähre für Autos und LKWs - war ziemlich groß und viele Japaner nutzten diesen Weg in den Süden. Die Fähre war voll, es war laut und wir mittendrin. Alle Reisenden waren in einem Raum versammelt, der über Nacht das "Schlafzimmer" werden sollte. Jeder hatte seine kleine Isomatte (ungefähr 80cm breit...), eine Wolldecke und die "black box of death", wie wir liebevoll das kleine, steinharte, schwarze "Kissen" nannten. Die Nacht war übrigens grauenhaft. Vom Schlafen kann nicht die Rede gewesen sein. 170 Leute in einem Raum - das ist einfach nur laut. Der Typ neben mir suchte anscheinend auch nach körperlicher Wärme und so hatte ich große Mühe, ihn mir vom Leib zu halten. Luis wurde in der Nacht kurzerhand von seiner Nachbarin umarmt und verließ daraufhin den Raum. Den Japanern schien es nichts auszumachen, das Schnarchen von ungefähr 40 Leuten gleichzeitig zu ertragen. Wir waren jedenfalls froh und total am Ende, als wir am nächsten Morgen nach 12 Stunden endlich in Miyazaki ankamen.

Zu gerne hätten wir den Ocean Dome besucht - ein Meer wie ein Hallenbad, aber mit Strand - aber der war im letzten September geschlossen worden. So machten wir uns auf den Weg Richtung Udojingu - über 2 Stunden von Miyazaki entfernt. Dort angekommen bereuten wir dann auch schon unsere Idee... es kostete uns 30 Minuten, um zum Schrein zu gelangen, der in einer Höhle in den Klippen errichtet worden war. Völlig außer Atem (da ungefähr 1000 Treppenstufen bergauf und bergab) erreichten wir den Schrein.


















In der Höhle konnte man dann kleine Steinchen kaufen (5 Stück für 100 Yen), die man in einen Stein einige Meter weiter unter dem Schrein werfen sollte. Frauen mit rechts, Männer mit links und bei einem Treffer durfte man sich etwas wünschen. Weder Luis noch ich trafen allerdings... aber wir sind ja auch handicapped! *hust*



Danach ging es auf den langen Rückweg mit einem Zwischenstop am Strand von Aoshima. Aoshima ist eine kleine Insel (eigentlich Halbinsel) vor dem Strand von Miyazaki. Sie ist bekannt für ihre Vegetation und Tiere. Wir genossen den Abend am Strand, bis ich 2mal von Quallen geknuddelt wurde.


















Oben rechts ist bereits ein Bild vom nächsten Tag. Den verbrachten wir in einem großen Shoppingcomplex und anschließender Suche nach dem Strand. Das Wetter war nicht sonderlich gut, aber trotzdem kamen auf unserem Rückweg immer mehr Busse und Autos mit Badesüchtigen an. Nach ein bisschen Rumtümpeln in der Stadt Miyazaki hieß es dann auch schon "Tschüß" denn es ging weiter nach Kagoshima. Wir kamen erst recht spät in Kagoshima an und entschlossen uns, erst am nächsten Tag Sakurajima zu besuchen.

Das Wetter war sehr gut und es war furchtbar heiß. Trotzallem ging es mit der Fähre auf die kleine Sakurainsel. Dort ist nämlich ein aktiver Vulkan, den wir sehen wollten. Manchmal spuckt der Vulkan sogar Asche, die das benachbarte Kagoshima bedeckt. An diesem Tag war aber außer Qualm nicht viel drin und so starteten wir unseren Marsch entlang der Küste. Dort waren die Überreste längstvergangener Ausbrüche des Vulkans zu sehen.

















Viele Leute brachten ihre Autos mit der Fähre nach Sakurajima und auf unserem Weg entlang der Küste, der über 3 Stunden dauerte, trafen wir knapp 5 Leute. Nirgendwo in Japan war es jemals so still in dem vergangenen Jahr, dass ich hier verbracht habe.

Später am Abend machten wir uns auf den Weg nach Ibusuki. Ibusuki ist bekannt für einen kleinen Strand, in dem Leute mit heißem Lavasand begraben werden können. Im Prinzip gleiches Schema wie eine Sauna, nur eben mit Sand. Ibusuki war komplett leer, der Strand war aber völlig überfüllt (und mit schwimmen wars nix gewesen, da: kein Schwimmstrand!).


















Am nächsten Tag machten wir uns dann noch kurz auf die vergebliche Suche nach Bikinis, eine Runde Buchladen und lecker weiße Schokolade mit Cranberrysirup. Anschließend schnappten wir uns unsere Köfferchen und reisten ab nach Kumamoto.

Kumamoto, bekannt für die schwarze Burg, Asosan und... naja und andere Sachen halt. Jedenfalls hatten wir Glück, denn die Burg ist im August länger geöffnet und so konnten wir am frühen Abend noch kurz einen Abstecher zur schwarzen Burg machen.

















Uns beiden gefällt die Burg übrigens besser als Himeji. Es waren kaum Leute dort, das Museum in der Burg ist wirklich hübsch und im April wurde im Hof neben der Burg ein kleines Häuschen errichtet, welches die Geschichte der Restauration der Burg aufzeigt. Außerdem kann man hier das goldene Zimmer sehen und die Atmosphäre in dem hölzernen Neubau ist wirklich schön.

Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, einen Abstecher zu Asosan zu machen. Ich persönlich bin sehr froh, dass diese Reise noch in unseren Trip reingepasst hat. Asosan ist der größte Calderavulkan weltweit. Der Durchmesser beträgt ca. 23km. Außerdem ist einer der drei Krater immernoch aktiv. Wenn man Glück hat, kann man sogar Lava sehen! Wenn man Pech hat, kann man nichtmal bis zum Krater hoch, da der gute Aso schlechte Laune hat. Bei unserer Ankunft waren drei der vier Bereiche als gefährlich eingestuft und einer komplett geschlossen worden. Keine Sorge, falls wirklich mal etwas durch die Luft fliegt, kann man sich in kleinen Steinhäuschen verstecken und hoffen, dass die Lava um die geöffnete Tür herumfließt und man unbeschert aus der Situation entfliehen kann! (eigentlich sind die Häuser wirklich nur für den Fall herumfliegender Steine und Asche gedacht)


















In der Nähe des Kraters konnte man noch Schwefelklumpen kaufen. Für was weiß ich nicht genau. Außerdem gab es noch Klitzersteine für 500 Yen (je nach Farbe) - angeblich irgendwo aus dem Krater... die Japaner stürzten sich jedenfalls wie die Geier auf die Souvenirs.


Am nächsten Tag ging es dann auch schon weiter nach Nagasaki. Mysteriöserweise gab es im Bahnhof Manneken Waffeln mit Honigzitronengeschmack. Das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und warteten brav, bis der Laden endlich öffnete. Die Augustwaffeln sind übrigens total lecker! Wir hatten uns für den kompletten Trip reservierte Tickets besorgt. Deshalb waren wir recht froh, dass wir uns nicht mit den 200 anderen Leuten aufreihen mussten. Und so ging es los. Knapp zwei Stunden verbrachten wir im Zug, bis dieser plötzlich irgendwo anhielt. Das war ungefähr 15 Minuten vor dem Stopp, wo wir eigentlich wechseln mussten. Wegen des schlechten Wetters im Süden konnten keine Züge mehr weiterfahren. Naja ok, warten wir halt... eine Stunde verging, zwei Stunden vergingen... den Anschlusszug hatten wir logischerweise schon lange verpasst. Nach drei Stunden ging es dann tatsächlich weiter. In Tosu war die Hölle los. Die Tickets konnte ich umtauschen, reservierte Plätze gab es nicht mehr. Und es gab auch keine Auskunft über den nächsten Zug nach Nagasaki. So warteten wir weiter. Irgendwann nach einer halben Stunde kam dann ein Zug, in den sich so ziemlich jeder reinquetschte. Nach über 1:30 Stunden in diesem Zug mussten wir fluchtartig wieder wechseln und wurden in einen Bummelzug nach Nagasaki verfrachtet. Lange Rede kurzer Sinn: ankommen sollten wir um 17 Uhr, das Hotel erreichten wir um 22:30.

Trotz allem ließen wir uns davon unsere Reise nicht schlechtmachen und so ging es am nächsten Morgen in den Friedenspark in Nagasaki. Der Park ist in der Nähe von der Stelle, wo die Atombombe explodierte. Bürger der Stadt Nagasaki spendeten dem Park vor einiger Zeit die Statue, die auf dem unteren Bild zu sehen ist. Die erhobene Hand soll vor erneuten Angriffen warnen, der ausgestreckte Arm zur Seite bedeutet Frieden. Ein Bein auf dem Boden soll zeigen, dass man zur Aktion bereit ist, falls wieder etwas Ähnliches passiert, das andere Bein ist in ausgeruhter Haltung.




Anschließend gings zur Urakami Kirche, eine der ersten katholischen Kirchen in Japan. Am 9. August 1945 wurde diese fast komplett zerstört. Der Eingang blieb erhalten, aber der Rest wurde fast komplett dem Erdboden gleich gemacht.


Danach gings dann ins Museum. Neben zerstörten Gegenständen, einem Modell der Atombombe, der Front der Urakamikirche (original nachgebaut) und vielen schrecklichen Bildern ist dort außerdem eine Gedenkstätte eingerichtet worden. In einem großen Turm in der Gedenkhalle werden alle Namen der Verstorbenen aufbewahrt. Am meisten hat mich dort ein Foto beeindruckt. Durch die Explosion der Bombe wurde starke Licht und Hitzestrahlen ausgesendet, die alles in einem Umkreis von mehr als 1km zerstörten. Menschen, die sich in diesem Radius aufhielten, wurden innerhalb einer Sekunde verbrannt. Die Hitzestrahlen brannten viele Silhouetten von Gegenständen und sogar Menschen in Gestein. Das zuvor erwähnte Foto zeigte einen Mann, der gerade von einer Leiter heruntergestiegen war, als ihn die Strahlen erfassten. Die Leiter und der Mann sind deutlich als Schatten auf der Wand zu sehen, die das Foto zeigt.

Nach dem Museumsbesuch ging es dann durch den Park zurück zum Ground Zero, der Stelle, an der die Bombe explodierte.





















Anschließend wollten wir eigentlich nach Gunkanjima fahren. Gunkanjima war Anfang des 20. Jahrhunderts eine Insel 15km vor der Küste von Nagasaki, bekannt für Mienenbau. Leute, die dort arbeiteten, zogen auf die Insel. Es ist sehr beeindruckend, wenn man sieht, dass es sogar ein Krankenhaus, eine Schule und ein Schwimmbad dort gab. Außerdem wurde an keinem Ort der Welt jemals eine so Hohe Bevölkerungsdichte gemessen, wie auf Gunkanjima. Als die Miene nichts mehr hergab, wurde der Betrieb eingestellt und die Leute wurden arbeitslos. Innerhalb von 3 Monaten verließen alle Bewohner die Insel. Heute zählt die Insel als verlassen und als eine Geisterstadt. Von der Ferne sieht die Silhouette aus wie ein Kriegsschiff (deshalb der Name Gunkanjima). Es ist verboten, die Insel zu betreten, aber ab und an kommt doch mal einer auf die Idee, dorthin zu fahren. Im Internet gibt es viele Bilder von den Gebäuden der Insel zu sehen, die teilweise aussehen, als hätte dort ein Krieg gewütet.

Lange Rede kurzer Sinn: es war nichts mit Gunkanjima. Außer uns hatte sich keiner für den Trip angemeldet und so lief das Schiff an diesem Tag (wie an vielen anderen Tagen) nicht aus dem Hafen aus.


Im Ferryterminal gab es eine große Ausstellung von Gunkanjima und ich hab ein paar Fotos gemacht.

Leider hatte ich mir an einem Shake den Magen ordentlich verdorben und so konnten wir abends nicht mehr mit der Seilbahn auf den Aussichtsberg fahren :( . Wir verpassten eine der schönsten drei Nachtansichten Japans.

Am folgenden Morgen gab es noch einen Abstecher nach Chinatown in Nagasaki. Nicht besonders groß und irgendwie nicht besonders chinesisch... außerdem warfen wir noch einen Blick in das Lager Dejima. Äußerst europäisch, aber ausgestorben. Anschließend ging es auch schon zum letzten Stopp: Hiroshima.

Hiroshima war überraschend voll. Voll von Ausländern. Teilweise kam ich mir schon vor, als würden die Leute mich verfolgen. Egal wo man hinging, man traf immer wieder auf die gleiche Gruppe. Zuerst führte uns der Weg nach Miyajima. Miyajima ist eine der drei schönsten Ansichten Japans. Vielleicht war es das Wetter, aber den Eindruck hatte ich nicht. Die Atmosphäre war allerdings recht angenehm, da der Schrein hinter dem bekannten Tor "über dem Wasser schwebt". Wir hatten Glück, denn es war gerade Flut!

















Zurück in Hiroshima besuchten wir dann den A-bomb dome. Einst ein öffentliches Gebäude, jetzt eine Ruine. Der Dom steht nur ein paar Meter weit vom Zentrum der Explosion.

















Dann marschierten wir durch den Friedenspark in Hiroshima Richtung Museum. Was ich oben nicht erwähnt habe: das olympische Feuer wurde vor einigen Jahren das einzige mal in der Geschichte nicht zu den Olympischen Spielen gebracht, sondern nach Nagasaki und Hiroshima, als Zeichen des Friedens. Es brennt heute immernoch.






















Wir entschieden uns, nicht in das Museum zu gehen, da wir das Leid bereits in Nagasaki gesehen hatte. Im Nachhinein haben wir erfahren, dass im Prinzip die gleichen Sachen dort zu sehen waren.

Am späten Nachmittag machten wir uns dann noch auf zum Hiroshimajo. Der Garten war riesig, aber die Burg war wirklich bescheiden. Soweit ich weiß ist sie eine der jüngsten Burgen in Japan (60er).


Somit war unsere Reise dann auch abgeschlossen. Die zehn Tage waren wie im Flug vergangen. Wir haben viel gesehen, mussten auch die ein oder andere Enttäuschung hinnehmen und es war alles in allem furchtbar anstrengend gewesen. Dennoch bin ich froh, dass ich den Rest Japans noch sehen konnte. Ich denke, nicht viele Leute kommen bis an den südlichen Zipfel Kyushus!

Posted by Eingestellt von Akami um 17:25
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