Einer meiner schönsten Urlaube ist heute zu Ende gegangen. Die letzten 5 Tage verbrachte ich auf der Insel Ishigaki (Okinawa) in der Nähe von Taiwan. Ein unvergesslicher Trip, ganz ehrlich... ich bin sehr traurig, wieder im tristen, langweiligen Tenri zu sein...
Am vergangenen Donnerstag starteten Luis und ich einen Kurztrip in den Süden. Da ich ein absoluter Strandfan bin, hatte ich mich schon wochenlang auf den Ausflug gefreut und als wir dann in Ishigaki ankamen, wurden wir auch gleich mit tollem, heißem Wetter begrüßt.
Hier mal ein kurzer Überblick, wie weit wir uns von den bekannten Städten entfernt hatten.
Als erstes ging es auf zum Touribüro, wo wir uns erste Infos zum Erkunden der Insel holten. Wir wurden sogleich mit einem freundlichen "Hallo, ich kann kein englisch sprechen, verstehen Sie japanisch?" begrüßt. Danach deckten wir uns erstmal mit Landkarten und Broschüren ein, die wir dann brav zum Busterminal schleppten.
Erstmal eine 5-Tageskarte gekauft - und gleich ab zum ersten Strand *_* Maezato Beach
Alle Luken waren schon dicht, der Strandbetrieb schließt um 6 Uhr. So tümpelten wir alleine am Strand herum...
Am nächsten Tag ging es mit dem Bus nach Kabira. Kabira ist bekannt für Schwarzperlenzucht. Dies ist womöglich auch der bekannteste Ort in Ishigaki. Und das tollste: SCHWIMMEN VERBOTEN... eine Schande.
Und da wir keine 2 Stunden auf den nächsten Bus warten wollten, machten wir uns zu Fuß auf zum naheliegenden Strand Sukuji. (So nahe wars dann doch nicht, wir rannten ungefähr 45min in der prallen Sonne rum, bis wir am Strand ankamen.)
Dafür war der Strand schön leer, das Wasser warm und die Musik vom Eiswagen toll. Nur in den Toiletten rannten Schaben rum und ich wurde innerhalb von 2 Minuten von 5 Mücken gestochen.
Auf dem Weg zum Strand musste ich ungefähr 2000 mal wegen diversen Schmetterlingen, Insekten und bunten Pflanzen anhalten, vielleicht war das der Grund dafür, dass wir 45 Minuten gebraucht haben...
Und hier noch mal der verlassene Sukuji Beach
Am Abend ging es dann in die Stadt zum Eisessen und Geschäfte angucken. Es scheint, als würden die Leute in Ishigaki nicht so oft Besuch von "außerhalb" bekommen, denn ungefähr jeder fünfte winkte uns zu oder rief HALLO! und erwartete eine dementsprechende Antwort.
Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, mit der Fähre auf eine kleine Nachbarinsel zu fahren: Taketomijima. Eigentlich wollten wir auch noch nach Kurojima, aber Luis musste feststellen, dass es wohl doch besser für ihn sei, sich nicht länger als 15 Minuten in einem Boot aufzuhalten. Die Fahrt nach Kurojima dauerte nämlich 40Minuten...
Dafür wurden wir aber mit dem schönsten Strand unseres Urlaubs belohnt: Kondoi Beach. Mit dem Bus (wie auch sonst) ging es über die fast unbewohnte Insel in den Norden. Wir mussten gar nicht erst aus dem Bus aussteigen, um zu sehen, wie toll es war...
Der Strand war "gut besucht". Es waren so um die 30 Leute dort (ja, etwa vergleichbar mit Mallorca o_o, nicht wahr?), und 20 davon sprangen irgendwo im Wasser herum. Meter um Meter konnte man hier ins Wasser gehen und es wurde nicht tiefer. Mittendrin war das Wasser um die 20 cm hoch. Man konnte einfach im Wasser liegen oder sitzen, denn Wellengang gabs nicht.
Etwa so: (für alle, die an dieser Stelle etwas Obszönes erwartet hatten: sorry, ist nicht im Budget drin!)
Wir haben uns schön den Buckel verbrannt, trotz Lichtschutzfaktor 50 und bravem Eincremen.
Am Sonntag ging es dann - auf ausdrücklichen Wunsch meinerseits - zum Palm Grove in Yonehara (irgendwo östlich von Kabira). Der Weg dahin war schon ein Erlebnis... über eine Stunde im Bus und keine Menschenseele außer uns...
Zur Überraschung gab es, am Grove angekommen, frischgepressten Zuckerrohrsaft. Natürlich musste Luis gleich zuschlagen!
Mir persönlich hat der Saft jetzt nicht soooo gut geschmeckt... ist einfach zu süß (ehehe ja, purer Zucker eigentlich). Dafür war der kleine Dschungel umso besser!
Und auch sonst gab es viele kleine und größere Tierchen zu sehen, die einem sonst nicht so häufig über den Weg laufen.
Yonehara Beach selbst war nicht so eindrucksvoll. Die Leute hatten uns schon gewarnt, dass es kein guter Ort zum Schwimmen ist wegen der Unterwasserströmung. Da dort auch alles mit Steinen voll war, hatten wir nicht das Bedürfnis, uns in die (nichtvorhanene) Brandung zu werfen.
Nach verzweifelter Suche nach der Bushaltestelle und einer nichtendenwollenden Fahrt zurück nach Ishigakicity, ging es erstmal zurück ins Hotel, bevor wir uns weiter zu einer Attraktion der Insel aufmachten: Toujin Baka und Fusaki Beach.
Toujin Baka ist eine Gedenkstätte für 300 chinesische Arbeiter. Die Arbeiter sollten eigentlich nach Amerika übersetzen, aber mussten in Ishigaki zwischenstoppen. Aufgrund von Unruhen wurden dabei viele der Arbeiter getötet. Die Gedenkstätte sollte eigentlich unter einem Gerüst verborgen sein, wir uns im Touristenbüro mitgeteilt wurde. Aber so wie es aussah, waren die Renovierungsarbeiten kurz zuvor abgeschlossen worden.
Yonehara Beach war leider etwas zu schmutzig und steinig. Im Grunde war dort gar kein Platz zum Handtuch ausbreiten. Dennoch machten wir uns auf und konnten sogar ein paar schöne Muscheln finden :) Außerdem besuchten wir die Aussichtsplattform am Strand, von der wir einen wunderschönen Ausblick über die Bucht und das Meer hatten. Am Horizont konnten wir sogar Taketomijima und Iriomotejima sehen.
Dann brach auch schon der letzte Tag an, den wir zuerst noch am Maezato Beach verbrachten. Schweren Herzens mussten wir dann aber schon zum Flughafen aufbrechen und uns blieb nichts anderes übrig, als uns von dem kleinen Paradis Ishigaki zu verabschieden. Wenn ich könnte, würde ich nochmal hinfliegen...
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