Heute entschlossen wir uns nach Harajuku zum Meiji-Jingu zu fahren. Bereits auf dem Weg zum Bahnhof erblickten wir die erste Attraktion des Tages: ein Brautpaar. Die Braut war in einen traditionellen weißen Kimono gehüllt und wurde von ihrem Ehe (?) mann und einer Traube von Menschen verfolgt. Auch meine Eltern konnten es sich nicht entgehen lassen, dieses Spektakel zu fotografieren und zu filmen.
Harajuku war voll. Harajuku ist immer voll. Ich weiß gar nicht, was die ganzen Leute da immer wollen und warum die ausgerechnet in Harajuku sind. Von den Touristen mal abgesehen waren einfach nur furchtbar viele Leute da. Erinnterte mich spontan an Silvester, den wir ja auch vor dem Meiji-Jingu verbracht hatten. Diesmal war es aber um einiges leerer auf dem Gelände und wir gelangten schnell zum Hauptschrein.
Und da - welche Überraschung: Brautpaare! Nicht ein, nicht zwei - nein! Gleich drei Stück! Und so ziemlich alle Touristen stürzten sich wie die Geier auf die armen Japaner.
Außerdem kamen wir in den Genuss, viele, viele Neugeborenen zu sehen. Anscheinend werden Neugeborene traditionell sonntags zum Schrein gebracht. Gehüllt werden sie in einen kleinen Kimono - naja im Prinzip sieht das eher aus wie eine teure Decke...
Mein Papa ließ sich außerdem vor dem größten Holz Torii Japans ablichten (sind glaub ich 16m).
Und hier nochmal wir zwei Hübschen vor der großen Trommel, die zum Beginn des neuen Jahres mehrere Male geschlagen wurde.
Danach machten wir uns auf, Omotesando zu erkunden. Diese Einkaufsstraße ist - neben Ginza - bekannt für ihre extravaganten und teilweise auch richtig teuren Geschäfte.
Danach ging es auf nach Ginza, ebenfalls zum Shoppen. Außerdem trafen wir uns dort mit einer der Deutschprofessorinnen unserer Universität. Sie hatte sich angeboten, uns Ginza etwas näher zu zeigen.
Meine Mutter kam mit der Absicht nach Japan, sich eine schöne Perlenkette von Mikimoto zu kaufen. Und tatsächlich fanden wir in Ginza ein Mikimotogeschäft. Da hieß es: nichts wie rein und so aussehen, als hätte man Geld (zu verschenken)!
Ich glaube, selbst meine Mutter hatte es sich etwas billiger vorgestellt. Die Verkäufer und Verkäuferinnen gaben sich zwar alle Mühe, meiner Mutter eine Kette zu verkaufen, aber irgendwie war das nötige Kleingeld dafür dann doch nicht vorhanden. Und so zogen wir unverrichteter Dinge wieder von Dannen. Aber schön, mal Preisschilder mit 8-stelligen Ziffern gesehen zu haben!
Den Vor- und Nachmittag des Tages unserer Abreise verbrachten wir in Midtown, einem großen, ebenfalls teuren Shoppingcenter in Roppongi. Midtown ist umgeben von einem riesigen, wunderschön angelegtem Park (den wir an diesem Tag aber nicht besichtigen konnten, da es in Strömen regnete...).
Besonders ins Auge fielen die vielen, teilweise 2-3 Stockwerke hohen, Ikebanagestecke.
In der Mitte des oberen rechten Gestecks war eine Wasserspielerei eingebaut. Das Gesteck befand sich im 3. Stock und von der Decke des Gebäudes im 5. Stock lief, an mehreren, hauchdünnen Fäden, die in einem Kreis angeordnet waren, langsam Wasser herunter. Irgendwie schon faszinierend, auf was für ausgefallene Ideen Leute kommen können.
Neben Marmelade, für die man Locker 12 Euro bezahlen konnte, und Pralienen, von denen eine 18 Euro kostete (die würde ich mir ausstopfen lassen und in die Vitrine stellen und nicht essen o_O - ihr könnt ja mal nach Noka googlen!), fanden wir auch (unbezahlbaren) Schmuck, Hashi und etwas zu essen.
Auch meine Mutter, die sich einen professionellen Umgang mit Hashi angewöhnt hat, schlug in dem kleinen Geschäft mit den vielen Stäbchen zu.
Danach mussten wir auch schon wieder zum Shinkansen zurückhetzen, der uns durch die dunkle Nacht nach good old Kyoto zurückbrachte.